Im Zeichen der Spannungslosigkeit
Inhalt laut Verlag
Es ist ein gnadenloses System, in dem die Geburtsstunde darüber entscheidet, ob man ein Leben in Reichtum oder Armut und Elend führt. Niemand schafft es aus eigener Kraft. Die Sterne sind Gesetz. Und sie bringen den Tod … Als eine Mordserie von unvergleichlicher Brutalität die Stadt erschüttert, ruhen alle Augen auf Detective Jerome Burton und Profilerin Lindi. Der eine glaubt an seinen Jagdinstinkt, die andere an die Macht der Sterne – und beide wissen, dass sie es mit dem gefährlichsten Verbrecher zu tun haben, den die Stadt je gesehen hat. Doch sein Plan ist so finster, dass er alles Vorstellbare übersteigt …
Der Klappentext klingt doch grandios, oder?! Genau das dachte ich mir auch, als ich ihn las, doch wie es gerne mal ist, kann dieser Text nicht zwangsläufig halten was er verspricht …
Die Tierkreiszeichen bestimmen über deinen Stand innerhalb der Gesellschaft! Zu Beginn werden die einzelnen Sternzeichen und ihre Eigenschaften beschrieben und ich wurde direkt in die Ereigniskette geworfen. Bereits auf den ersten einundzwanzig Seiten wird eine Leiche gefunden und die Entführung einer Zeugin beschrieben. Während der Polizist Burton sich mit der Profilerin und Astrologin Lindi auf die Suche nach dem Täter begibt, macht sich Daniel auf die Suche nach seiner Tochter.
Ich hätte meine Rezension auch „Im Zeichen des Blabla“ nennen können, denn genau das sind die ersten rund 150 Seiten, anders kann ich es leider nicht beschreiben. Zu sehr verliert sich der Autor in uninteressanten Details, die keinerlei Rolle für die eigentliche Geschichte spielen! Beschreibungen wie die Protagonistin ausatmet oder das Einstreuen interessanter Aspekte, die dann nicht weiter verfolgt werden.
Eigentlich wollte ich das Buch abbrechen, doch dann kamen fünfzig wirklich sehr interessante Seiten, die Spannung für den weiteren Verlauf versprachen! Experimente an einer Schule, Details über Burton und Daniels Rolle innerhalb der Geschichte. Fragen entstanden, Neugierde entwickelte sich und ich flog durch die Seiten. Manchmal lohnt sich ein etwas längerer Atem beim Lesen und ich mag ja lieber einen schleppenden Anfang, als ein enttäuschendes Ende!
Je länger du von anderen getrennt bist, desto klarer wird dir, dass du sie brauchst, und desto stärker wird dein Wille, deinen dir zugeteilten Platz einzunehmen.
(S. 163)
Das wird ja richtig interessant!? Den Willen brechen, um Menschen zu zwingen sich den gesellschaftlichen Fesseln zu fügen. Rassismus und Stigmatisierung. Gewalt und Mord. Parallelen zu geschichtlichen Ereignissen, sowie aktuellen Nachrichten. Ein Kastensystem angelehnt an den Hinduismus, umgewandelt für die Astrologie. Der Tag der Geburt bestimmt über den Beruf, die gesellschaftliche Stellung und den Charakter.
Klingt nach einem Pageturner!? Falsch gedacht! Was sich auf diesen Seiten als spannungsgeladener Thriller ausgab, welcher die Intoleranz unter den Menschen auf Ebene der Tierkreiszeichen erzählt, entpuppte sich ganz schnell wieder zu der anfänglichen Kritik und der Überlegung, dass Buch nun endgültig beiseite zu legen.
Dumm nur wenn man ein solch neugieriger Mensch, wie ich es bin, ist! Dann klappt das nicht so gut mit dem Abbrechen … Grundlegend fällt mir das nicht schwer, aber es standen noch ein, zwei Fragen im Raum die ich beantwortet haben wollte. Hätte ich mir sparen können!
Die Puzzleteile beginnen sich zusammenzufügen, doch anstatt mit ungeahnten Ereignissen und Wendungen zu überraschen, bestätigte sich mein Verdacht nur. Und hier spreche ich nicht von den letzten, sondern von rund zweihundert Seiten! Ein Verlauf den ich so oder so ähnlich erwartet hatte, mit Antworten die ich nicht hätte wissen müssen. Will heißen, ich hätte es abbrechen sollen. Auf den letzten Seiten beginnen sich, wie gerne in diesem Genre genutzt, die Ereignisse zu überschlagen und kommen mit einem Ende daher, welches mich unzufrieden zurücklässt. Und dazwischen wieder ganz viel Beschreibungen, die um mindestens hundert Seiten hätten gekürzt werden können!
Leider ein Thriller der nicht hält, was der Klappentext verspricht und das Potenzial der mehr als interessanten Grundidee nicht nutzt …
Rezension verfasst von © Janna
★★☆☆☆
– Weitere Eindrücke –
Zeit für neue Genres °
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Buchdetails
Titel: Im Zeichen des Todes
Buchreihe: Einzelband
Autor: Sam Wilson
Verlag: Blanvalet
Mööööp, das war wohl nix, na dann kann das Buch auch getrost von meiner WL gestrichen werden, denn auf Blabla hab ich so gar keine Lust.
Vielen Dank für die tolle und ehrliche Rezension und dafür, dass Du mir damit einen Flop erspart hast.
Busserl Conny
Definitiv! mir tuts leid um die Idee, die wirklich gut ist und der Klappentext reizt ja schon mega! Aber du hättest an der Umsetzung ebenfalls keine Freude …
Hab einen sonnigen Tag :-*
Hey Janna, Uff, das klingt nach einer wirklich, wirklich harten Lektüre! Aber manchmal ist es so, dass man denkt, es kommt noch der Umbruch und das Buch packt einen. Durch das viele Lesen hat man ja schon ein Bauchgefühl, wann man abbrechen und wann man doch noch durchhalten sollt. Schade, dass es hier nicht gestimmt hat. Bei mir ist es auch so, dass wenn ich eine bestimmte Seitenzahl gelesen habe, denke, JETZT lohnt es sich auch nicht mehr abzubrechen. Mir ging es mal so, dass ich ein Hörbuch mit knapp 31 Hörstunden genau 1 Stunde vor Ende dann endgültig abgebrochen… Read more »
Jup, das war leider nix und eigentlich hab ich keine Probleme mit dem Abbrechen – mein Gefühl sagte schon, ich solle es beiseite legen, ich hab nur einfach nicht gehört! Beim nächsten Mal weiß ich`s besser ;)
Hahaha, wie genial – die Stunde hätte ich wohl doch noch zu Ende gehört! Aber wenn’s nicht mehr ging, warum dann auch durchquälen und Zeit vergeuden!?
Hab einen feinen Abend!
Liebe Janna,
danke, dass du durchgehalten UND rezensiert hast! Ich war ja sooo neugierig auf deine Meinung, weil ich damals das Buch – eben wegen Langeweile – abgebrochen hatte, und mir nie sicher war, hätte ich es doch fertig lesen sollen? Einfach weil dieser Dystopie-Thriller-Mix eigentlich so super gut klang. Vom Klappentext her.
Jetzt kann ich es getrost weiterschenken :-). Liebe Grüße, Iris
Eigentlich sollte es ja wenn überhaupt eine Abbruch-Rezension werden, aber irgendwie war da noch `ne Frage offen – hätte ich mir echt sparen können. Nächstes mal hör ich wieder auf Kopf/Bauch oder wer da mit mir spricht ;D
Absolut! Verschenken, verkaufen – weiter/zu ende lesen lohnt leider nicht …
Oh weh, mit diesem Buch hast Du ja ganz schön gekämpft. Hut ab, dass Du bis zum Ende gelesen hast. So kannst Du wenigstens anderen Zögerern aus eigener Erfahrung sagen, dass es sich nicht lohnt. Die Sapnnung aufzubauen und zu halten, das muss man können. Und ein vielversprechender Klappentext alleine reicht da eben nicht. Die Grundidee klingt schon interessant, aber wenn es am durchgängigen „Thrill“ fehlt, dann ist das Buch wohl keines, das auf meine Leseliste muss.
LG Gabi
Mehr als schade um die Grundidee und Potenzial hatte die Geschichte, sowie der Autor, sonst hätten auch die 50 Seiten Spannung nicht geklappt! Aber irgendwie … keine Ahnung warum so viel Unwichtiges in den Fokus gestellt wurde. Ich wollte dann eben doch ein, zwei Antworten haben und hätte auf mein Kopf hören und es nach den wenigen guten Seiten abbrechen sollen … Und ich glaube, dass auch du keine Freude am Lesen haben würdest und bist gut beraten es nicht zu kaufen.
Oh ja, das Buch war auch bei mir ein Fehlgriff und ich habe es als grotesken Sternzeichen-Thriller in Erinnerung. Aber Potential ist durchaus da, es muss nur ausgebaut werden.
Liebe Grüße,
Nicole
Die Grundidee ist wirklich top, aber die Umsetzung … schade! Abgesehen von 50 Seiten, hat es mich leider nur gelangweilt …
Hab einen mukkeligen Samstag!
Hallo meine Liebe,
wie schade… verschwendete Lebenszeit.
Aber ich bin Dir sehr dankbar, denn dadurch werde ich keinen weiteren Blick auf dieses Buch werfen.
Ich kann es mittlerweile tatsächlich recht gut, also ich meine Bücher abbrechen.
Ich wünsche Dir ein wundervolles Wochenende
LG Anja
Huhu (=
Eigentlich kann ich auch gut abbrechen, aber nach den gelungenen 50 Seiten und der ein oder anderen offenen Frage, siegte die Neugierde – hätte ich mir leider sparen können …
Hab einen feinen Nachmittag!